Noch bis zum 24. November 2024 ist die Ausstellung „Stolpersteine für Brakel“ in der Alten Waage am Marktplatz geöffnet, an der auch Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer der Brede mitgewirkt haben. Am vergangenen Sonntag ist die Ausstellung im Beisein von 80 Gästen eröffnet worden.
Die Exponate der Brede sind in unterschiedlichen Kursen der Oberstufe entstanden und zeigen unterschiedliche Herangehensweisen an das Projekt. Dienstags, mittwochs, donnerstags und sonntags von 14 bis 16 Uhr sowie nach individueller Vereinbarung kann die Ausstellung besichtigt werden. Sie steht im Zusammenhang mit der Verlegung weiterer Stolpersteine im November, die die Erinnerung an die Schicksale der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger Brakels aufrechterhalten sollen.
Lesen Sie im Folgenden die Rede unserer Schülerinnen Darina Wolf und Sina Kaiser anlässlich der Ausstellungseröffnung in der Alten Waage am vergangenen Sonntag:
„Wir begrüßen Sie (und Euch) ganz herzlich zur Ausstellungseröffnung. Wir – Darina und Sina – sind Schülerinnen der Q1 des Gymnasiums Brede.
Die Kunstwerke des Gymnasiums Brede sind in unterschiedlichen Kursen der Oberstufe entstanden und sie zeigen unterschiedliche Herangehensweisen an das Projekt Stolpersteine.
Wir haben gemeinsam mit unseren Mitschülerinnen und Mitschülern im vergangenen Schuljahr ästhetische Biografien von vertriebenen Jüdinnen und Juden gestaltet. Die hier zu sehenden Stillleben verweisen durch die Kombination von Fotos, realen Objekten und grafischen Elementen auf die menschliche Seite und auf ihre Vertreibung. Durch diese besondere Art der kreativen Umsetzung konnten wir Geschichten dieser Menschen vergegenwärtigen und einen Bezug zu dem Projekt Stolpersteine setzen. Vergangene Tragödien werden in den Bildern lebendig gehalten.
Die Kunstkurse der damaligen Q1 haben sich malerisch mit dem Projekt Verlegung von Stolpersteinen in Brakel auseinandergesetzt. Mit Hilfe einer Auswahl der Leinwände, die Sie (und ihr) hier sehen können, ist die Thematik der „Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus“ in den Fokus gerückt worden. Vielfältige und berührende Motive wie das Leid der Vertriebenen, Szenen im Konzentrationslager, Diskriminierungen von Juden sowie Szenen, die die Stolpersteine als Motive in das Bild integrieren, sind einfühlsam und malerisch anspruchsvoll dargestellt und sie wurden mit der heutigen Zeit und mit der Verlegung von Stolpersteinen in Verbindung gebracht.
Die Schülerinnen und Schüler der Q2 haben sich der Thematik multimedial angenähert. Mit der Hilfe von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Archives der Max-Planck-Gesellschaft, welche zum Beispiel Fotos von wichtigen jüdischen Wissenschaftlern zur Verfügung gestellt haben, und weiteren Zeitungsauschnitten wurden Fotomontagen erstellt. Diese Fotomontagen verdeutlichen Kriegsgeschehen und Antisemitismus auf eine irritierende oder auch provokative Weise, um die Bedeutung der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus aufmerksam zu machen.
Wir freuen uns, dass wir hier in der Alten Waage in Brakel unsere Bilder präsentieren dürfen.“
Fotos: Alexa Lücking und Karin Ahle