Neun Monate nach seiner Amtseinführung als Erzbischof von Paderborn hat Dr. Udo Markus Bentz am gestrigen Dienstag die Schulen der Brede besucht und sich dabei mit vielen Vertreterinnen und Vertretern der Schulgemeinschaft intensiv ausgetauscht. Für den Erzbischof war die Brede die mittlerweile elfte Schule des Erzbistums, die er besucht hat: „Halbzeit!“, wie er schmunzelnd bemerkte.
„Trotz immer stärker werdender säkularer Tendenzen in unserer Gesellschaft bieten Schulen in kirchlicher Trägerschaft die Möglichkeit, der Botschaft des Evangeliums in persönlichen Erfahrungen zu begegnen“, betonte Dr. Bentz bei seinem Besuch die persönlichkeitsstärkende Kraft christlicher Werte: „Daher brauchen wir kirchliche Schulen in der Pluralität unserer Bildungslandschaft.“ Christliche Schulen dürften darin nicht fehlen und seien wesentliche, wichtige Orte, deren Bedeutung zukünftig nicht abnehmen werde.
Den Start in den gestrigen Tag bildete eine Eucharistiefeier in der St. Michaelskirche. „Wer seine Freude teilt, verliert nichts! Sie wird nur noch größer!“ Diese Botschaft gab Erzbischof Bentz in seiner Predigt unseren Fünft- und Sechstklässlern angesichts des bevorstehenden Weihnachtsfestes mit auf den Weg. Gott selbst sogar habe mit uns das Leben geteilt, indem er durch Jesu Geburt einer von uns, ein Mensch, geworden sei. Auf diese und in vielfältiger anderer Weise zeige er uns, „dass wir ihm nicht egal sind, dass die Welt ihm nicht egal ist.“ Genau so sei es zu verstehen, dass wir Menschen uns zu Weihnachten beschenken: „So sagen wir unseren Mitmenschen: Du, ich liebe dich! Gut, dass du da bist!“
Erzbischof Dr. Bentz zeigte sich anschließend sehr interessiert an der Einstellung junger Menschen zum Glauben. Aus diesem Grund stattete er einem Religionskurs des Abiturjahrgangs einen Besuch ab. Eine Schülerin ging gleich zu Beginn der Begegnung mit der Frage „Gibt es die Hölle?“ eschatologisch durchaus „in die Vollen“. Es folgten nicht minder anspruchsvolle Fragen wie „Gibt es göttliche Bestrafung?“, „Welche Rolle sollten Frauen in der katholischen Kirche spielen?“ oder „Welche Relevanz hat Religion heute noch?“ Wie der Erzbischof die Antworten auf diese Fragen in komplexen, dennoch gut verständlichen und adressatengerechten Gedankengängen und mit großer Spontaneität druckreif entfaltete, das imponierte unseren Schülerinnen und Schülern sehr.
Regelrecht begeistert zeigte sich Erzbischof Dr. Bentz von der Mitwirkung der Schüler- und Elternschaft an der Brede: „Die Schülerinnen und Schüler der SV sind mir mit einem guten, gesunden Selbstbewusstsein begegnet. Ihre positive Identifikation mit der Brede wurde überaus deutlich.“ Des Weiteren lobte Dr. Bentz ausdrücklich das Engagement der Eltern im Bereich der Schulseelsorge und bei der Ausgestaltung des kirchlichen Profils der Bündelschule, was in dieser Form beispielhaft sei.
Protokollarischer Höhepunkt des Tages war der Eintrag des Erzbischofs in das Goldene Buch der Stadt Brakel, das Bürgermeister Hermann Temme mit in die Brede gebracht hatte. „Das ist eine sehr große Ehre für uns“, freute sich das Stadtoberhaupt. Zuvor waren Temme sowie die Vertreterinnen und Vertreter verschiedener schulischer Gremien zum Mittagsessen in die Bredenmensa eingeladen.
Schulleiter Dr. Matthias Koch verabschiedete den Gast aus Paderborn mit einem besonderen Geschenk, das den Anspruch der Brede symbolisiert, Tradition und Moderne harmonisch zu vereinen – mit einem Bredenturm aus dem 3D-Drucker. Dr. Koch: „Es hat mich sehr gefreut, dass Erzbischof Dr. Bentz unsere Schule besucht hat. In den vielen Gesprächen und Begegnungen zeigte er sich als außerordentlich interessierter und aufmerksamer Gesprächspartner, der mit seinen Botschaften die Kinder und Jugendlichen ebenso erreicht wie die Eltern und Gäste der Schule. Der ganzen Schulgemeinde hat er Mut gemacht auf dem Weg, den wir als katholische Schule im Erzbistum Paderborn gehen.“
Text und Fotos: Kai Hasenbein