06.09.2024

Sarah Potthast (Q2) berichtet uns vom MINT-EC Camp „Ökoscience an der Lippe“

Sarah Potthast (Q2) hat im August am MINT-EC Camp „Ökoscience an der Lippe“ teilgenommen und möchte allen Interessierten  nun davon berichten:

Sonntag: Nach und nach sind alle angereist. Während einige von ihren Eltern gebracht worden sind, gab es für diejenigen, die mit dem Zug gekommen sind, einen Shuttleservice zum Camp. Nachdem wir unsere Schlafplätze aufgebaut haben, gab es eine kleine Vorstellungsrunde und Abendessen. Geschlafen haben wir in Zelten der Malteser Wesel und auf Feldbetten, die die Bundeswehr zur Verfügung gestellt hat. Es gibt aber auch Camps, in denen man beispielsweise in Jugendherbergen übernachtet.

Montag: Montagmorgen fuhren wir nach Krudenburg und machten eine Kanutour nach Wesel. Währenddessen konnten wir Ausschau nach Eisvögeln halten, die dort leben. Nach dem Mittagessen bekamen wir eine Führung durch das alte Wasserwerk. Das war sehr spannend, da es dort auch eine alte, aber noch funktionierende Dampfmaschine gibt, mit der früher das Wasser zum Wasserturm gepumpt wurde. Nach einem Spaziergang zum alten Wasserturm, der eine schöne Aussicht auf Xanten und Wesel bietet, bekamen wir auch dort eine Führung durch das Gebäude. Mittlerweile wird er als „dritter Ort“ genutzt. So finden dort beispielsweise Treffen und Kulturveranstaltungen statt.

Dienstag: Morgens waren wir keschern in der Lippe, im Anschluss wurden noch vier Leute fürs Aufräumen gesucht, da gehörte ich dann mit zu. Während die anderen mit dem Bus zurück fuhren, stiegen wir in das Auto einer Verantwortlichen des Camps. Dort hörten wir, dass der WDR kommen wird, um unsere Tätigkeiten für die Lokalzeit zu filmen. Wir wiederholten dann das Keschern vom Vormittag nachmittags an einer anderen Stelle, damit der WDR auch davon Filmaufnahmen bekommen konnte. Anschließend werteten wir die Funde des Vormittags gemeinsam aus. Wer in der Erweiterungsstunde oder in der MINT-AG schon mal eine Fließgewässeruntersuchung gemacht hat, kennt das Prinzip. Auch wir haben die Tiere mit einem Bestimmungsschlüssel bestimmt.

Mittwoch: Es stand der Besuch beim der Kläranlage KLEM in Dinslaken an. Auch wenn sich viele vielleicht „Oh Gott, ein Besuch in der Kläranlage?!“ denken, war es wirklich interessant. Die KLEM hat früher das gesamte Wasser des Flusses Emscher gereinigt, da das Abwasser nicht gereinigt wurde, bevor es in hineingeflossen ist. Kurz vor der Mündung der Emscher in den Rhein wurde es dann gesäubert. Heute ist die Emscher abwasserfrei und die KLEM reinigt wie bei uns auch das Abwasser, bevor es in die Flüsse gelangt. Nach einer Vorstellung bestiegen wir die 50m hohen Faultürme, in denen der Klärschlamm trocknet. Dann haben eine Führung durch das Technikum bekommen, das ist quasi eine Experimentierkläranlage, die nur für Testzwecke gebaut wurde und aus zwei „Strecken“ besteht. Unterschiedliche Methoden können auf ihre Wirkung untersucht werden, wenn ein Parameter nur auf einer Strecke verändert wird. Nach dem Mittagessen haben wir an vier verschiedenen Stationen gearbeitet und das Wasser an den verschiedenen Reinigungsstufen sowie Klärschlamm analysiert.

Der Donnerstag war dann auch schon der Abreisetag.

Insgesamt hatten wir für 15 Teilnehmer 3 Zelte (5 Jungen und 10 Mädchen). Man könnte meinen, dass in jedem Zelt 5 geschlafen haben (wie es eigentlich vorgesehen war), aber wir entschieden uns dazu, dass in dem Mädchenzelt 10 schlafen und wir ein Gemeinschaftszelt in der Mitte haben. Das konnten wir dann in unserer Freizeit nutzen. Was genau wir währenddessen machten, war komplett uns überlassen, solange wir mindestens zu zweit waren: einen Abstecher zum Supermarkt machen, Kartenspiele im Gemeinschaftszelt spielen oder sich an den See, der direkt an dem Zeltplatz lag, setzen. Am letzten Abend brachen wir spontan zu einer Nachtwanderung auf.

Jedes MINT-EC Camp ist verschieden und es ist eigentlich immer für alle etwas dabei, vorausgesetzt man interessiert sich für MINT. Neben Camps wie diesem, für das man mindestens 16 Jahre alt sein musste, gibt es manchmal auch Mittelstufencamps. Wenn jemand Fragen hat und auch gerne an einem MINT-EC Camp teilnehmen möchte, kann er einfach mal donnerstags in der Mittagspause in die MINT-AG im Chemieraum kommen. Das empfehle ich aber sowieso jedem „MINTeressierten“.

Für die Camps in diesem Halbjahr ist die Anmeldephase zwar schon vorbei, aber es gibt trotzdem noch wenige Plätze in vereinzelten Camps. Welche Camps es im nächsten Halbjahr geben wird, ist noch nicht veröffentlicht. Das erfährt man aber, sobald es soweit ist, in der „MINTeressiertengruppe“ im Schulportal. Die Unterkunft und die Verpflegung werden gestellt, sodass man nichts für die Teilnahme bezahlen muss.

Fotos: MINT-EC; Markus Matzel (1)

Text: Sarah Potthast