Im Wahlpflichtbereich „Biologie iM INTensivkurs“ wird fächerverbindend gearbeitet, indem Aspekte verschiedener MINT-Fächer in ausgewählte biologische Kontexte, wie z.B. nachwachsende Rohstoffe, Klima, Bionik oder Energie der Zukunft, eingebettet werden. Es steckt also viel MINT im Biologieunterricht des Wahlpflichtbereichs der Realschule Brede!
Jahrgang 7:
Biologie im Intensivkurs – Bio mal praktisch!
In der Realschule können die Lernenden in der Klasse 7 im Rahmen des Wahlpflichtbereichs das Fach Biologie im Intensivkurs belegen.
Das Fach ist damit ein zusätzliches Hauptfach, in dem auch pro Halbjahr drei Arbeiten geschrieben werden. Mit dieser ergänzenden Naturwissenschaft soll ein umfassender Einblick in die Vielseitigkeit der Naturwissenschaften ermöglicht werden.
Das Besondere an diesem Fach ist, dass es in sogenannten Kontexten unterrichtet wird, die auch Erkenntnisse aus anderen Naturwissenschaften thematisieren.
Im Jahrgang 7 trägt der erste Kontext den Namen „Nachwachsende Rohstoffe- Wie nutzt der Mensch Pflanzen und Tiere?“.
Im ersten Halbjahr beschäftigen sich die Lernenden mit Pflanzen, die dem Menschen nützen. In der Unterrichtseinheit „Vom Korn zum Brot“ und „Mais – eine Pflanze mit vielerlei Nutzen“ bekommen die Lernenden einen Einblick in die Biologie dieser wichtigen Nutzpflanzen. Sie lernen in Experimenten die Ansprüche dieser Pflanzen an ihre Umwelt kennen und besuchen außerschulische Lernorte, wie eine Bäckerei und eine Biogasanlage, wo ihnen die Bedeutung der Nutzpflanzen für den Menschen nähergebracht wird.
Im zweiten Teil des Halbjahres werden verschiedene Nutztiere vorgestellt und ihre Bedeutung für den Menschen am Beispiel des Haushuhns genauer untersucht. Auch bei diesem Unterrichtsthema spielen Experimente und Exkursionen eine große Rolle. So stehen neben der Untersuchung von Hühnereiern auch der Besuch eines Biobauernhofs und eines Hähnchenmaststalles auf dem Stundenplan. Den Lernenden wird so besonders lebensnah vermittelt, welche Bedeutung Tiere und Pflanzen für den Menschen haben und welche Verantwortung der Mensch für andere Lebewesen trägt.
In einer lebhaften Abschlussdiskussion werden schließlich die positiven und negativen Aspekte des konventionellen sowie des ökologischen Landbaus erörtert.
Im zweiten Halbjahr erleben die Lernenden im Kontext „Unsere Welt ist bunt – Licht und Farbe“, welche Bedeutung das Wahrnehmen von Farbe und die Fähigkeit Farben zu erzeugen für das Überleben bestimmter Individuen hat. Ein Highlight ist hier der Besuch im Tierpark Sababurg, wo Tiere in naturnaher Umgebung beobachtet werden können, die sich durch Tarnfarben oder auch Warnfarben einen Vorteil im Kampf ums Überleben verschaffen.
Biologie im Intensivkurs ist ein spannendes Unterrichtsfach, das vom experimentellen und problemorientierten Unterricht lebt und es den Lernenden ermöglicht, mit verschiedenen Experten an außerschulischen Lernorten in Kontakt zu treten, um ihr Wissen zu erweitern und zu vertiefen.
Jahrgang 8:
„Wir schauen mal nach, ob die Luft rein ist…“ so starten wir experimentell in das erste Halbjahr der Klasse 8 zum Thema „Klima“ und untersuchen die physikalischen und chemischen Eigenschaften der Luftbestandteile, um so die Grundlagen der Veränderungen für den Treibhauseffekt zu erarbeiten. Im sich anschließenden Themenbereich „Luft zum Leben“ geht es dann um den Gasaustausch bei Pflanzen und bei Tieren. Den Aufbau der menschlichen Lunge versteht man viel besser und vergisst ihn dann auch nicht so schnell, wenn man die Möglichkeit bekommt, eine Schweinelunge praktisch zu untersuchen und mit einer Luftpumpe zu füllen! Herauszufinden, wie dort Gase ausgetauscht werden, wird durch den Bau von Modellen und Rollenspielen anschaulich; Probleme beim Atmen wie zum Beispiel durch eine hohe Feinstaubbelastung sind durch die derzeitigen Nachrichten über Dieselskandale und Emissionsmesswerte in den Großstädten aktuell relevant und interessant!
Anschließend dreht sich bei uns alles ums Wetter: Angefangen von Smogwetterlagen über das Zustandekommen von Wind und Wolken beschäftigen wir uns mit verschiedenen Wetterfaktoren. Mit vielen Experimenten zur Dichte befassen wir uns am Beispiel der Erforschung von Meeresströmungen als Klimafaktoren, bevor wir dann die verschiedenen Auswirkungen des Klimawandels für die Lebewesen auf der Erde genauer beleuchten. Von unserer Reise um die Welt zurück schauen wir am Beispiel einheimischer Schmetterlinge und der Waldzusammensetzung nach, welche Entwicklungen möglich sind und wo sich bei uns Gewinner oder Verlierer des Klimawandels finden lassen.
Auch im zweiten Halbjahr, in dem sich alles um das Thema „Wasser“ dreht, erarbeiten wir uns durch die verschiedenen Aspekte aus allen Bereichen der Naturwissenschaften ein umfassendes Bild: Biologische Untersuchungen an der Brucht werden verzahnt mit chemischen Untersuchungen im Labor – der Praxisanteil ist hoch und so gewinnen wir einen Einblick in einen Lebensraum und auf eine Ressource, die es zu schützen gilt.
Jahrgang 9:
Im ersten Halbjahr der Klasse 9 dreht sich alles um das Thema Bionik.
Fliegen, so frei wie ein Vogel – Die Menschheit hat seit jeher ein großes Interesse daran, das Fliegen zu perfektionieren. Warum ein Vogel und ein Flugzeug fliegen und was wir Menschen uns aus der Natur abgeguckt haben, stellt den ersten Kontext dar. Ob das Basteln eines bestmöglichen Papierfliegers oder der Bau eines Flugzeugmodells, viele physikalische Bedingungen und Gesetzes sollen hier entdeckt werden.
Der Lebensraum einer Ameise und das Nachempfinden durch den Bau und das Programmieren einer Sammel- und Suchameise mit dem Lego-Education Spike Prime-Set kennzeichnet den zweiten Teil des 1.Halbjahres. Das Projekt beinhaltet die Planung des Baus der Ameise und das Einbinden unterschiedlicher Sensoren zur Orientierung. Damit die Roboterameise ihre Aufgaben anschließend erfüllen kann, programmieren die Schülerinnen und Schüler diese eigenständig mit der zugehörigen Spike-Prime-App auf ihrem iPad.
Der Schwerpunkt des zweiten Halbjahres liegt im Themenbereich Kommunikation. Hier werden viele verschiedene Facetten der Kommunikation im Tierreich entschlüsselt, experimentell das Leuchten der Glühwürmchen untersucht und Fragen geklärt wie „Warum tanzen Bienen?“.
Die Entwicklung und der Aufbau der sogenannten Braille-Schrift (Blindenschrift) sensibilisiert Schülerinnen und Schüler auch in dem Bereich der Chancen und Möglichkeiten für Menschen mit einer Sehbehinderung.
Im letzten Thema des Schuljahres wird auch die Geschichte der Kommunikation beleuchtet. Im Vordergrund stehen Geheimsprachen zur Zeit Caesars im alten Rom mit unterschiedlichen Verschlüsslungsmechanismen oder die Entschlüsselung des Enigma-Codes zum Ende des zweiten Weltkriegs. Natürlich bleibt zum Abschluss auch noch genug Zeit um eigene Geheimcodes zur erstellen und die Codes der Mitschülerinnen und Mitschüler zur entschlüsseln.
Jahrgang 10:
Im Wahlpflichtbereich I der Realschule „Biologie im Intensivkurs“ wird geforscht und gebaut – das Thema heißt im ersten Halbjahr „Die Mechanik macht das Leben leichter“
Gestartet wird mit Kreisläufen in der Biologie – auch aus physikalischer Blickrichtung gibt es beim Blutkreislauf, der Pumpstation Herz und dem pneumatischen System der Lunge viel zu entdecken. Anschließend geht es weiter zu anderen Kraftwandlern in Natur und Technik.
Hebelwirkungen kann man sehr anschaulich an der Skelettkonstruktion des eigenen Körpers nachvollziehen und so werden ausgehend hiervon zunächst verschiedene Experimente zu mechanischen Grundkonstruktionen durchgeführt. An ganz unterschiedlichen Stellen wird die Wichtigkeit der Mathematik mit ihren vielfältigen Hilfsmöglichkeiten offensichtlich.
Es wird dann mit mechanischen Hilfsmitteln (schiefe Ebene, Flaschenzug, Getriebe, Hebel…) experimentiert und bestimmt, welch große Lasten auf diese Weise bewegt werden können, Die Lernenden erkennen, dass „die Mechanik das Leben der Menschen leichter macht“, egal ob beim Transport in der Horizontalen oder Vertikalen. Die Betrachtung der Arbeitswelt aus der Perspektive der Biologie des Menschen ermöglicht uns dabei ganz neue Zugänge.
Den Lernenden ist klar, dass eine weitere große Erleichterung für die Menschen historisch die Erfindung des Motors ist, betrieben durch Benzin und Diesel. Bei einem kurzen Ausflug in die Geschichte des Motorenbaus und den ersten Gehversuchen des Automobils wird es technisch: Die Schüler*innen erforschen den inneren Aufbau eines Verbrennungsmotors, bauen ein kleines Modell eines „1-Zylinders“, um hieran die Grundfunktion des Motors zu erarbeiten. Es folgt der 4-Takt-Kreislauf mit all seinen Feinheiten. Und so führen uns die biologischen Kreisläufe vom Anfang der Unterrichtseinheit in technische Dimensionen!
Die Nutzung der Sonnenenergie, wie sie in der Fotosynthese biologisch umgesetzt wird, bringt uns anschließend zum Thema „Solarenergie“ – dazu müssen wir uns dann auch die Funktionsweise von Halbleitern erarbeiten. Erstaunt stellen die Lernenden mmer wieder fest, wie viele kleine elektrische Helfer uns jeden Tag das Leben so stark erleichtern.
Aufgrund unseres erweiterten technischen Zusatzwissens können wir dann abschließend den Blutkreislauf mit elektrischem und pneumatischem Kreislauf naturwissenschaftlich fundiert miteinander vergleichen und somit wird unser Ausgangspunkt spiralförmig wieder aufgegriffen.
Im zweiten Halbjahr beschäftigen wir uns dann mit den „Energien der Zukunft“. Neben Energien aus Pflanzen liegt der Schwerpunkt hier auf regenerativen Energien wie Biogasanlagen und Regelungstechnik.
Hierbei behalten wir auch die Möglichkeit der Teilnahme an einem Wettbewerb im Blick, bereits im ersten Halbjahr nehmen alle Lernenden regelmäßig am Wettbewerb „Physik im Advent” teil.
Bei Anregungen und Fragen werden wir für Umwege aller Art auf dem Weg zwischen Biologie und Physik immer offen bleiben!