Die AG-Originale setzt sich in diesem Schuljahr schwerpunktmäßig mit dem Thema Geld auseinander. In Zeiten steigender Preise und klaffender Haushaltslöcher wird den Menschen zunehmend bewusst, wie wichtig eine stabile Währung ist, gefährdet eine zu hohe Inflation doch nicht nur das eigene Ersparte, sondern auch den sozialen Frieden im Land. Dies mussten die Deutschen insbesondere in den 20-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts schmerzlich erfahren.
Besonderes Interesse weckte bei den Mitgliedern der AG das lokale Notgeld aus dem Kreis Höxter/Altkreis Warburg, das auch die Stadt Brakel im Jahr 1921 herausgab. Warum brachten Städte wie Brakel nach dem 1. Weltkrieg (vor der Hyperinflation von 1923) überhaupt eigene Geldscheine heraus? Besaß die Stadt Brakel tatsächlich eine Wasserwippe, um Verbrecher zu bestrafen? Was verraten die Scheine über das Denken der Menschen in den 20-er Jahren?
Auf Einladung des Brakeler Stadtarchivars Dirk Brassel besuchte eine Abordnung der AG-Originale in der vergangenen Woche das Stadtarchiv in Brakel und nahm die vorhandenen Originale (Notgeld der Stadt Brakel, Inflationsgeld, …) in Augenschein. Neben interessanten Informationen über das Archiv und seine umfangreichen Bestände brachte das Gespräch mit dem Brakeler Stadtarchivar interessante Erkenntnisse und warf zugleich neue Fragen auf, die es in den nächsten Wochen und Monaten zu klären gilt. Die Teilnehmer(-innen) waren sich einig: Wir werden noch einmal wiederkommen.
Thomas Conze